1 Woche vegan

Montag: Der 1. Tag vegan  und ich war super motiviert! Zuallererst bin ich für einen veganen Einkaufshaul in die Stadt gefahren und habe mich für die nächsten Tage eingedeckt. Viel Gemüse und Obst, Soja-Joghurt, Soja-Milch, Soja-Quark, Tofu, veganes Hack und Proteinriegel als Zwischensnack. Ich wollte eigentlich extra in einen veganen Laden gehen, war dann aber erstaunt dass es bei Edeka und Co. schon super viel Auswahl an Ersatzprodukten gibt! Deshalb konnte ich den Großteil meines Einkaufs dort machen und bin nur für Kleinigkeiten wie Dinkel-Cracker und Proteinriegel in einen extra veganen Laden gegangen. Also mein Tipp: Schaut erst einmal in den normalen Supermarktketten nach veganen Produkten, das ist meistens billiger und ihr findet trotzdem genug. Das Essen an diesem Tag fiel mir dann auch super leicht, da ich gut eingedeckt war und sogar fast wie sonst Essen konnte (Zum Frühstück Soja-Quark statt normalen Quark – Mittags Gemüse Pfanne mit veganem Hack statt normalem Hack etc.).

Dienstag & Mittwoch: Meine mit Abstand schwierigsten Tage! Dienstag & Mittwochs bin ich den ganzen Tag von 7 Uhr – 18 Uhr auf der Arbeit. Da unsere Firmen-Kantine nichts Veganes hergibt, als eine Salattheke mit Blattsalat, Tomaten, Gurken und Co. (wenigstens ein paar Linsen oder Getreide wäre schön gewesen) musste ich mir immer am Abend davor etwas vorkochen. Das hat nicht nur viel Zeit weggenommen und war auch einfach nicht so lecker, wie ein frisches warmes Essen. Zusätzlich habe ich mir noch Snacktomaten, Dinkelcracker, vegane Proteinriegel und Soja-Quark mitgenommen. Am schlimmsten an beiden Tagen war, morgens am Hauptbahnhof an meinen Cappuccino zu kommen. Kein Bäcker hatte Sojamilch oder eine andere pflanzliche Alternative im Angebot. Also musste ich einen rießen Umweg zu Starbucks machen, habe meine Bahn verpasst und auch noch doppelt so viel für den Kaffee wie sonst gezahlt.

osteria_vegan_nudeln
Vegane Pasta Pomodoro in der L’Osteria Esslingen

Donnerstag: Morgens Müsli aus Soja-Quark, Nüssen, Obst und Vanille-Milch, Mittags ein paar Reiswaffeln mit Gemüse und veganem Käse. Da mein Kühlschrank noch voll war vom Einkauf am Montag, hatte ich bis dahin null Probleme. Auch mein Abendessen hat mir super gut geschmeckt. Ich habe zum 1. Mal in meinem Leben Tofu probiert! Und zwar Räuchertofu, den ich zu einem großen gemischten Salat gegessen habe. Normalerweise ist meine Salatbeilage ja eher Thunfisch oder Pute, an Tofu werde ich mich ab jetzt aber öfter herantrauen. Der schwierige Part kam aber in der Nacht: Und zwar bin ich mit ein paar Freunden feiern gewesen. Schon beim gemütlichen Zusammensitzen davor, konnte ich die vielen Chips & Schinkenschnecken nicht mit essen. Zum Glück habe ich daran gedacht, mir selbst Salzstangen mitzubringen, nichts von dem anderen Essen zu können war im 1. Moment aber schon etwas hart. Auch unser „Feier-Döner“, den wir meistens essen bevor wir nach dem Feiern nach Hause gehen, musste dieses Mal ausfallen.

Freitag: Da ich am Donnerstag Feiern war, habe ich das Frühstück ausfallen lassen und bin direkt mit meinem Freund in die Pizzeria L’Osteria Essen gegangen. Ich hatte darauf gehofft, einfach eine Pizza ohne Käse bestellen zu können, aber leider wird im Teig Eier und Milch verarbeitet. Da mir ein Salat dann zu wenig war, habe ich mich für die einzige vegane Hauptspeise Penne mit Tomatensauce entschieden (siehe Bild oben). Das war wirklich sehr lecker, fand es aber schade, dass ich nicht wirklich eine Auswahl hatte mich für ein Essen zu entscheiden. Abends gab es dann noch Müsli mit Früchten & Sojaquark und ein paar Reiswaffeln mit herzhaftem Brotaufstrich von Zwergenwiese – natürlich vegan.

Samstag: Das Frühstück habe ich am Samstag ausfallen lassen, da es direkt ins Gym zum Trainieren ging. Danach gab es als Mittagessen wieder meine vegane Hackfleischpfanne und als Nachtisch Soja-Quark mit Müsli. Danach habe ich noch einmal vegan eingekauft, und zwar wieder Alpro Quark und eine vegane Fleischwurst – darauf bin ich sehr gespannt! Als Zwischensnack habe ich mir Kekse gebacken: Nur aus 100g Haferflocken, einer Banane, Süßstoff und Wasser. Es ist also gar nicht so schwer, vegane Rezepte zu finden.

Sonntag: Frühstück gab es mit einer Unifreundin im Café Lumen in Stuttgart. Ich habe mich vorher auf der Homepage umgesehen und es hieß, dass auch die Veganer und Vegetarier dort etwas finden, also bin ich voller Vorfreude dahin. Dort gab es vegan aber nur Obstsalat und Brötchen/Brezel, was auch jedes Standardcafé hat. Nicht einmal Sojamilch für den Kaffe war vorhanden. Das war ziemlich enttäuschend. Mittags gab es bei mir nur einen kleinen Snack (Knäckebrot, Soja-Quark und Früchte) weil ich Abends mit Freundinnen in Heilbronn gewesen bin. Dort sind wir zu einem Asiaten gegangen, ins „Mosch-Mosch“. Das war sooo gut und kann ich euch nur empfehlen. Ich hatte einen veganen Glasnudelsalat mit Gemüse und zum Nachtisch Raw-Cake mit Mangopürree. So ist mein letzter Tag als Veganer doch noch mit einem leckeren Essen zu Ende gegangen 🙂

Auf welches Lebensmittel konnte ich schwer verzichten: Magerquark! Und zwar schmeckt der Soja-Quark von Alpro zu Süßspeisen richtig lecker, aber als herzhafter Dipp mit Kräutern etc. ist er wegen der Süße einfach nur scheußlich. Dafür habe ich dann leider überhaupt keinen Ersatz gefunden. Außerdem fand ich es schwer, auf meinen Cappuccino zu verzichten, da kaum ein Laden oder Bäcker Sojamilch als Alternative angeboten hat.

hackfleisch_vegan_zucchini
Veganes Hack mit Zucchini und Gewürzen

Welche Lebensmittel habe ich neu für mich entdeckt?: Hack in vegan aus dem Edeka! Suuuuuuper lecker und viel weniger Fett als normales Hackfleisch (ca. 180 kcal auf 100 g). Außerdem den Alpro 2go Soja-Quark. Da ich normalerweise jeden Tag 500g Magerquark esse, MUSSTE ich einfach eine Alternative finden, und der Soja-Quark hat mich umgehauen (wie oben schon gesagt aber nur für Süßes!!). Viel leckerer als normaler Quark, auch wenn der Proteingehalt etwas niedriger ist.

Fühle ich mich anders?: Ich habe nicht erwartet dass es mir besser oder schlechter geht, sondern wollte das Projekt einfach auf mich zukommen lassen. Erstaunlicherweise muss ich sagen, dass ich überhaupt keine körperliche Veränderung merke, mir geht es genau so wie die Wochen davor. Habe beim Training genauso viel Kraft und Energie und merke allgemein keinen Unterschied.

Habe ich es geschafft, meine Nährwertverteilung einzuhalten?: Wegen des Kraftsports habe ich ja immer versucht, relativ viel Protein zu Essen (mindestens 120g). Das war allerdings vegan vollkommen unmöglich zu schaffen. Ich hätte einfach Unmengen an Linsen, Bohnen & Soja essen müssen, um das zu realisieren. Da ich es aber allgemein schon schwierig fand, z.B. auf der Arbeit überhaupt etwas Veganes zum Essen zu finden, war es nicht möglich auch noch auf den Proteingehalt zu schauen. Ich habe schätzungsweise jeden Tag nur 50g Protein zu mir genommen. Jetzt habe ich die Auswirkungen davon nicht gespürt, ich schätze aber dass es mir etwas schwieriger Fallen würde mit einer veganen Ernährung Muskeln aufzubauen.

Was hat das Projekt für Auswirkungen auf mich?: Ich werde nicht komplett vegan weitermachen, da ich es doch auch der Arbeit und beim auswärts Essen anstrengend fand. Außerdem bin ich als Kraftsportler nie auch nur annähernd auf meinen Proteinwert gekommen. Allerdings werde ich versuchen, in meinen Alltag trotzdem mehr auf Ersatzprodukte umzusteigen. Ich werde mir für Süßspeisen weiterhin Soja-Quark kaufen und anstatt normaler Milch die Mandelmilch. Auf Eier habe ich während der Woche auch ohne Probleme verzichtet und das werde ich zu Hause auch beibehalten. Allerdings ist es auch hier Auswärts schwer, da in vielen Gerichten Ei verwendet wird.

Veganer Glasnudelsalat bei Mosch-Mosch in Heilbronn
Veganer Glasnudelsalat bei Mosch-Mosch in Heilbronn

Das könnte dir auch gefallen

11 comments

    1. Ein echt interessanter und informativer Beitrag! Mich würde interessieren, was du davon hälst beziehungsweise, ob du es als sinnvoll erachtest, bestimmte Nährstoffgruppen, zum Beispiel Kohlenhydrate, zum Abnehmen komplett wegzulassen.Ich hoffe du weißt, was ich meine:D Es gibt da ja sehr gespaltene Meinungen zu diesem Thema. Ich wünsche dir noch einen schönen, sonnigen Sonntag!

  1. Schöner Beitrag 🙂 mich würde noch interessieren wieso du jetzt auf vegane Produkte umsteigen möchtest? ..du schreibst“ich kaufe jetzt eher Mandelmilch anstatt normaler Milch“ aber warum ? Klar ist Mandelmilch lecker, mich interessiert einfach nur ob das einen tieferen Hintergrund hat oder einfach nur weil du sie lieber magst ?
    Hoffe du verstehst was ich meine
    Lieben Gruß Denise

  2. Interessanter Beitrag. Ich finde es toll hast du es wenigstens eine Woche ausprobiert nur so wird man schlauer 🙂 und deine Entschlüsse (wie z.B. Eier weg lassen) ist ja schonmal toll für die Tiere und Umwelt.
    Was ist den dein Proteinziel entsprechen 120g 2g/kg? Ich ernähre mich vegan und habe eig. keine Probleme auf mein Protein zu kommen, man muss nur ein wenig testen was und wie viel man essen sollte 🙂

    Liebe Grüsse

    1. Ja mein Ziel ist ca. 130g 🙂 Daheim finde ich es auch nicht schwer mit viel Linsen, Bohnen, Quinoa etc. aber unterwegs schaffe ich es einfach nicht..

      Liebe Grüße,
      Elena

  3. Hallo Elena,
    ich habe grad diesen Beitrag gelesen und das klingt ja echt spannend. Ich hatte so etwas auch einmal versucht, musste aber nach 3 Tagen aufgeben, weil ich mit dem Sojageschmack in Milch und Joghurt gar nicht klar kam. Mandelmilch hingegen ist super! Die kann man auch ganz einfach selbst machen, wenn es dich interessiert… Dazu muss man nur 100g Mandeln in ca 500mL Wasser für 12-18 Stunden einweichen lassen, danach gründlich abspülen und dann erneut mit 500mL Wasser (und wenn man möchte etwas Vanille und Agavennektar) sehr fein pürieren (geht super in einem Standmixer, funktioniert aber sicher auch mit einem Stabmixer). Danach muss man die Flüssigkeit nur noch durch ein sehr feines Sieb oder besser, durch ein Handtuch passieren. Die Mandelmilch hält sich dann 4-5 Tage verschlossen im Kühlschrank…und den Mandelbrei (der beim sieben übrig bleibt) kann man super ins Müsli mischen und so aufbrauchen.
    Vielleicht probierst du es ja mal aus, falls du nicht immer die Mandelmilch kaufen möchtest…

  4. Als vegane Kraftsportlerin muss ich sagen, dass ich ohne viel Mühe locker auf meine 110 Gramm Protein täglich komme. Wenn man sich ein bisschen mit dem Thema befasst ist das super easy möglich. Ich esse allerdings auch nahezu garkeine Ersatzprodukte weil sie einfach zu stark verarbeitet sind und daher genau so ungesund sind wie Fleisch und co.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.