Die meisten von euch werden es mitbekommen haben: Ich bin den Tough Mudder Süddeutschland gelaufen. Der absolut härteste Hindernislauf Deutschlands auf einer Strecke von 17km mit Hindernissen von denen eins schwerer und herausfordernder als das andere ist.
Ich will euch gar nicht mit Fakten bombardieren, was der Tough Mudder genau ist oder die einzelnen Hindernisse erklären, auf die man trifft. Dazu gibt es schon genügend Berichte, Blogposts und Videos im Internet. Ich möchte mit euch meine ganz persönliche Gefühlswelt vor, während und nach dem Lauf teilen.
Deshalb nur kurz die Fakten vorab: Der Tough Mudder ist ein in 6 Ländern statt findender Hindernislauf mit einer Strecke von 16-18km. Auf der Strecke sind über 20 Hindernisse aufgebaut, die überwunden werden müssen. Es geht um die körperliche & mentale Stärke aber vor allem auch um den Teamgeist, da nur sehr wenige Hindernisse ohne Hilfe von Mitläufern bezwungen werden können. Schlamm, 40Tonnen Eis, meterhohe Türme und Schluchten erwarten einen.
Vor dem Lauf: Neugierig wie ich bin habe ich natürlich gründlich vor dem Lauf gegoogelt, wie er wohl sein wird. Zum Glück gab es dann 1-2 YouTube Videos, auf denen mit der GoPro der komplette Lauf, also auch jedes Hindernis gezeigt wurde. Das hat mir dann nicht gereicht, sondern ich habe noch nach Erfahrungsberichten gesucht, die über jedes Hindernis berichten. Das war wohl ein rießen Fehler. Bei 7-10 Hindernissen war ich mir sicher, dass ich diese nicht einmal versuchen würde. Ich habe panische Angst vor „ersticken im Wasser“, vor allem wenn man unter Wasser gefangen ist und nicht jederzeit hoch kann. Beim Tough Mudder gibt es allerdings das Hindernis „Cage Crawl„. Man liegt in Rücklage im Wasserbecken und zieht sich dann an einem Gitter, das knapp über dem Kopf liegt, entlang. Keine Chance also aufzutauchen, solange man das Hindernis nicht überwunden hat. Eine HORRORVORSTELLUNG für mich. Und so erging es mir dann auch noch, als ich einige mehr Hindernisse angeschaut habe. Mein Fazit also vor dem Lauf: Die 17km werde ich schon irgendwie hinbekommen, aber die Hindernisse werden eine Qual. Die Angst hat teilweise wirklich die Vorfreude überschattet. Aber der Hinweis des Veranstalters, dass man ohne Probleme Hindernisse auslassen kann, hat mich dann überzeugt, doch mitzulaufen 🙂
Während des Laufs: Die Strecke von 17 Kilometern bewältigen? Absolut kein Problem. Man joggt vielleicht 1/3 der Strecke und der Rest wird gegangen, es gibt Pausen etc. Also auch für alle die bisher nicht mehr als 8km gelaufen sind, ist es wirklich easy. Die meisten Hindernisse? Auch kein Problem. Die Erfahrungsberichte machen oft mehr Angst, als man wirklich haben muss. Wenn ich allerdings sage, ich habe alle Hindernisse ohne Probleme bewältigt, müsste ich lügen. Wie erwartet konnte ich das Cage Crawl Hindernis nicht überqueren. Ich stand schon im Wasser, habe es mich nach langem überlegen aber doch nicht getraut. Was aber für mich überhaupt nich schlimm war. Der Lauf ist da, um Spaß zu haben. Wenn einem ein Hindernis absolut keinen Spaß macht und man Panik bekommt, ist das überhaupt keine Schande es nicht zu tun. Ich bin trotzdem stolz auf mich, dass ich ins Ziel gekommen bin. Das einzige was während des Laufens hart ist: das kalte Wasser, dauernd nass zu sein und im Schatten des Walds zu frieren. Die letzten 3-4 Kilometer wollte man einfach nur noch eine warme Dusche.
Nach dem Lauf: Ein tolles Gefühl. Vor allem wenn man in einer kleinen Gruppe läuft und man sich am Schluss gegenseitig in die Arme fällt. Das Gefühl so etwas geschafft zu haben ist einfach super. Ich würde es jederzeit wieder tun und genauso nicht jedes Hindernis aus Zwang nehmen, sondern nur das was einem persönlich auch Spaß bereitet. Denn dafür ist der Tough Mudder da. Nehmt euch auch unbedingt einen Müllsack für die schlammigen Klamotten mit und etwas Trockenes zum anziehen. So wie ihr nach dem Lauf ausseht, könnt ihr unmöglich in euer Auto 🙂
Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick über meine Gefühlswelt geben und habe dem ein oder anderen etwas bei der Entscheidung geholfen, teilzunehmen oder nicht.
P.S. Schaut doch mal das Video von unseren Team-Partnern Mary und Julius an, dort bekommt ihr nochmal einen tollen Einblick unseres Tags.
In freundlicher Zusammenarbeit mit Tough Mudder
8 comments
OMG, Hut ab, Hut ab, wirklich! Ich bewundere solche Menschen, die sowas schaffen, genauso ist es mit dem Marathon und sowas ist ja sicher noch anstrengender, du sagst dass es nicht so schlimm war, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Vor allem die Kombination aus Laufen und Überwaltigen der Hindernisse musste anspruchsvoll sein!
Mit liebsten Grüßen
Sandra von http://www.shineoffashion.com
https://www.instagram.com/sandraslusna/
Hey 🙂
Toller Beitrag! Wir waren ein super Team 🙂
Es war eine tolle Erfahrung die ich wirklich jedem empfehle.
Der nächste Tough Mudder ruft schon 😉
Sieht richtig cool aus Elena! Nächstes Jahr bin ich mit dabei 🙂
Liebe Grüße,
Pascal
Toller Beitrag Elena! Wenn ich mir das so anschaue bekomm ich auch gleich Lust mitzumachen. Das nächste Mal auf jeden Fall! 🙂
Schade, dass wir nicht alle am samstag zusammen gestartet sind, der Tough Mudder war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung *_*
beste Grüße, Patrick
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http://www.kruegerpatrick.com
Wow! Super spannend und danke für das teilen deiner Erfahrung. Ich laufe nächstes Jahr den Tough Mudder Half mit. Ich habe ganz spontan einfach zugesagt ohne im Detail zu wissen was auf mich zukommt. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt! Läufst du nächstes Jahr wieder mit?
Glückwunsch zu dem Erlebnis, auch wenn es schon ein paar Tage her ist 😉 Ich bin ein absoluter Fan von OCR (Obstacle Course Racing), da es in den Rennen wie im Leben ist. Du rennst volle Pulle drauf los, auf einmal kommt da ein Hindernis das Du irgendwie überwinden musst.
Und im Rennen wie im Leben solltest Du darauf vorbereitet sein. Sowohl mental als auch körperlich.
Und genau das mach OCR und das OCR Training so besonders. Ich kann es jedem nur empfehlen das einmal auszuprobieren. Es ist ein Spielplatz für Erwachsene auf dem es erlaubt ist schmutzig zu werden.
Viele liebe Grüße aus München,
Uwe